Zum Auftakt des Salzburger Festspieltalks 2022 zum Thema „Kunst in Zeiten von Krise und Krieg“ eröffnen im Salzburger Schloss Leopoldskron Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser, Schriftsteller Ilija Trojanow und Gastgeber Michael Fleischhacker.
Russlands Krieg gegen die Ukraine erschüttert die westliche Kulturszene. Viele Künstler und Institutionen bekunden ihre Solidarität mit der Ukraine, fordern aber auch, den Kontakt zur russischen Kulturszene nicht abrechen zu lassen. Immer wieder werden aber auch Stimmen laut, die ein generelles Auftrittsverbot von russischen Künstlern im Ausland fordern. Die teils heftig geführten Diskussionen um die Auftritte des griechisch-russischen Dirigenten Teodor Currentzis bei den Salzburger Festspielen 2022 zeigen: die Welt der Kunst wird inzwischen von politischen Auseinandersetzungen dominiert. Der Salzburger Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser stellt sich im Festspieltalk dieser Diskussion. Thematisiert wird unter anderem der aktuelle Umgang mit russischen Künstlern und Sponsoren. Zweiter Gast der Runde ist der Eröffnungsredner der Salzburger Festspiele 2022 Ilija Trojanow. Der renommierte Schriftsteller und Opern-Liebhaber hat seiner Festrede den Titel „Der Ton des Krieges, die Tonarten des Friedens“ gegeben. Angesichts der aktuellen Weltlage sieht Markus Hinterhäuser in Ilija Trojanow einen idealen Festredner: „Ilija Trojanow ist im besten Sinne ein ‚Weltensammler‘ – so auch der Titel seines bekannten Romans. In einer ständigen Bewegung zwischen Sprachen, Kulturen und Epochen begibt er sich immer wieder auf die Suche nach komplexen Wahrheiten und Weltsichten, nach Wegen, Freiheit zu erfahren und zu einer humanen Übereinkunft zu gelangen. Als Mahner für Toleranz und Diskurs zählt er nicht nur zu den bedeutendsten, sondern auch engagiertesten Schriftstellern unserer Zeit.“