Im Zentrum der Ausstellung steht eine Zimelie frühneuzeitlicher Buchkunst: die von der UNIQA Versicherung erworbene und in der Österreichischen Nationalbibliothek erstmals der Öffentlichkeit präsentierte Handschrift über das Leben des heiligen Wenzel.
Dieser Handschrift gegenübergestellt wird die Schwesterhandschrift des Prager Malers Matthias Hutský von 1585 aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek. Um diese 2 Manuskripte gruppieren sich weitere ausgesuchte Kostbarkeiten, darunter der sog. Krumauer Bildercodex aus dem 14. Jahrhundert.
Geboren um 907 war Wenzel von Böhmen ganz dem Glauben verpflichtet, spendete Sakramente und übte Werke der Barmherzigkeit aus. Bescheidenheit und Demut, der Erwerb kostbarer Reliquien werden als christliche Tugenden hervorgehoben. Der Tod im Jahr 929/935 durch seinen Bruder Boleslaw ging als Märtyrertod in die folgende Legendenbildung ein.
Der hl. Wenzel wird auch als repräsentative Herrscherfigur und als „christlicher Ritter“ dargestellt und besonders im Prager St.Veits-Dom und im Gebiet des ehemaligen Böhmen als Landespatron verehrt.
Mittelpunkt der Ausstellung ist die aus amerikanischem Privatbesitz erworbene Handschrift aus dem 16. Jahrhundert mit dem Bilderzyklus, der noch 23 erhaltene Miniaturen umfasst.
Die Ausstellung "Wenzel von Böhmen - Heiliger und Herrscher" war bis 31. Jänner 2010 zu sehen.